Zu den insgesamt 20 Faksimiles, welche die WK Wertkontor GmbH aus Gütersloh im direkten Vertrieb innerhalb ganz Deutschlands verkauft, gehört unter anderem das Weihnachtsmissale Papst Alexanders VI. Die der Reproduktion zugrunde liegende originale Prachthandschrift wurde zu Zeiten der Renaissance gefertigt und wird heute, viele Jahrhunderte später, in der Vatikanischen Bibliothek in Rom verwahrt. Bis zum heutigen Tag wird das Missale, bei dem es sich um ein Messbuch handelt, das neben Gebetstexten und Liedern mit dazugehöriger Notation auch Regeln für den Verlauf der liturgischen Feier und Richtlinien für das Verhalten des den Gottesdienst abhaltenden Priesters enthält, einmal jährlich, nämlich zu Weihnachten, ausgehoben, um schließlich den feierlichen Mittelpunkt zur Feier der Christnacht im Petersdom zu bilden.
Bei besagtem Weihnachtsmissale, das WK Wertkontor für interessierte Kunden als Reproduktion in einer Auflagenzahl von lediglich 99 Stück bereithält, handelt es sich um eines der berühmtesten Werke der Gattung „Missale“, ferner wird das die Jahrhunderte überdauernde Messbuch heute als ein wahres Juwel der Buchkunst gehandelt. Kein Wunder auch, denn der Illustrator des Werkes, bei dem es sich eventuell um den Franziskanermönch Antonio da Monza handeln könnte, muss ein wahrer Könner gewesen sein. Er versah das Werk zum einen mit einer Vielzahl qualitativ hochwertiger und beeindruckender farbiger Miniaturbilder und veredelte diese mit filigranem Goldschmuck und zum anderen mit insgesamt 136 kostbaren goldfarbenen Initialen.
Die bis heute rege verwendete originale Prachthandschrift, die bereits zahlreiche Kirchenoberhäupter in ihren Händen hielten, wurde in lateinischer Sprache verfasst und wurde im 15. Jahrhundert von Papst Alexander VI. in Auftrag gegeben. Der Frage, wer sich hinter Papst Alexander VI. versteckt und warum es sich bei diesem Pontifex Maximus, der von 1492 bis 1503 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war, um keinen Papst handelte, der in der Masse der Päpste seit Petrus untergeht, widmet sich der Luxusgütervertrieb WK Wertkontor im Folgenden.
Alexander VI. – der berühmt-berüchtigte Borgia-Papst
Der Auftraggeber des Weihnachtsmissales, das die WK Wertkontor GmbH mit Sitz im nordrhein-westfälischen Gütersloh in faksimilierter Form verkauft, war Papst Alexander VI.. Papst Alexanders VI. bürgerlicher Name lautet Rodrigo Borgia. Rodrigo Borgia wurde am 1. Januar 1431 im spanischen Xà tiva bei València geboren. Er entstammt der aus Aragonien stammenden, berühmt-berüchtigten Adelsfamilie Borgia, deren Macht zu Beginn des 15. Jahrhunderts mehr und mehr zunahm. Der Nachwelt ist die Familie der Borgia allen voran für ihre Intrigen und Skandale bekannt. Und hieran ist nicht zuletzt der Auftraggeber des prachtvollen Messbuchs der Päpste, Alexander VI. Schuld, der nach seinem Onkel Alfonso Borgia, der von 1378 bis 1458 lebte und als Calixtus III. im Jahr 1455 den Stuhl Petri bestieg, der zweite Papst aus der Borgia-Familie war.
Calixtus III. verhalf seinem Neffen dazu, Kardinal und Vizekanzler des Vatikans zu werden und ebnete ihm auf diese Weise den Weg zum Pontifex Maximus, zu dem man ihn schließlich im Jahr 1492 wählte. Rodrigo Borgia, der nicht nur als Papst, sondern auch als einflussreicher politischer Machthaber und Fürst in die Geschichte einging, war allen voran für seinen ausschweifenden und freizügigen Lebenswandel bekannt. Die Tatsache, dass er sich beispielsweise für die Besetzung hoher kirchlicher und politischer Ämter entgelten ließ, war hierbei noch das geringste Übel. Schlimmer muten seine sexuellen Ausschweifungen an, die in starkem Kontrast zu dem stehen, was man damals wie heute von einem Mann der Kirche erwartete.
Papst Alexander VI. pflegte intime Beziehungen zu verschiedensten Mätressen und zeugte mit diesen eine Vielzahl unehelicher Kinder. Vier Kindern schenkte er besonders viel Aufmerksamkeit: Giovanni, Cesare, Lucrezia und Jofré. Diese zeugte er mit einer Frau namens Vanozza de‘ Cattanei, mit der er, während er Kardinal war, circa 20 Jahre zusammenlebte. Drei dieser Kinder haben es ebenfalls zu fragwürdiger Bekanntheit gebracht. Während Giovanni, den man tot im Tiber aufgefunden hatte, von seinem Bruder Cesare ermordet worden sein soll, galt Lucrezia, die Lieblingstochter des Papstes, als verführerische, freizügige und unmoralische Femme fatale, die nicht nur inzestuöse Beziehungen zu ihrem Bruder Cesare und ihrem Vater Rodrigo geführt haben soll, sondern ferner auch die Veranstalterin von Massenorgien im Vatikan gewesen sein soll. Es ist jedoch davon auszugehen, dass gerade die Bezichtigungen im Hinblick auf Papst Alexanders VI. Kinder, aber auch einige, die den Papst selbst betreffen, zum Beispiel, dass er selbst auch Orgien gefeiert haben soll, der Feder von Widersachern entsprungen sind.
Der belesene und hochgebildete Borgia-Papst, der nichtsdestotrotz eine hohe Arbeitsdisziplin an den Tag gelegt und die heilige Mutter Gottes aufrichtig verehrt haben soll, starb am 18. August 1503 in Rom. Hinterlassen hat er unter anderem das Weihnachtsmissale, eine der schönsten liturgischen Handschriften der Renaissance, die jedes Jahr auf neue zu Weihnachten Verwendung findet und welche die WK Wertkontor GmbH als Faksimile verkauft.